5 Korrekturlese-Tipps, mit denen Sie ärgerliche Fehler vermeiden
In regelmäßigen Abständen lasse ich gern Gastautoren auf meinem Blog über ihr Fachgebiet schreiben. Heute freue ich mich, dass Susanne Schaffer einen Text beisteuert, der sich mit dem wichtigen Thema Text beschäftigt. Da ich selbst als Texterin arbeite, kann ich ihr nur zustimmen und einen Appell an alle richten, sich mit einem Texter ihres Vertrauens zu unterhalten, bevor ein Text veröffentlicht oder abgedruckt wird.
Viel Spaß beim Lesen.
Wenn Sie einen Marketingtext (bspw. einen Werbebrief) für Ihr Business selbst schreiben, dann sind Sie manchmal regelrecht im Text versunken. Wieder und wieder lesen Sie Ihre Sätze und fragen sich dabei:
- Verstehen meine Kunden, was ich sagen will?
- Kommt die Kernbotschaft an?
- Klingt das gut?
Sie feilen an Ihren Formulierungen, fragen Ihre Familie um Rat, bitten Kollegen um ihre Meinung und knöpfen sich Ihren Text ein weiteres Mal vor. Denn er soll ja schließlich perfekt bei Ihren potenziellen Kunden ankommen und sie zum Handeln motivieren.
Sie entscheiden sich also für eine Version und geben den Druck bei einer Online-Druckerei in Auftrag.
Fehler im Text
Nun ist der Zeitpunkt gekommen: Es klingelt an der Tür, das Paket ist da. Voller Vorfreude öffnen Sie es, nehmen erwartungsvoll Ihren Werbebrief in die Hand und fangen an zu lesen.
Und schlagen gleich die Hände über dem Kopf zusammen. Direkt im zweiten Satz ist ein Kommafehler, im dritten Absatz ist ein Wort falsch geschrieben und zu guter Letzt hat sich auch noch ein Tippfehler eingeschlichen. Wie konnte das passieren?
Darum sind Fehler ganz natürlich
Als Lektorin kann ich es Ihnen sagen: Sie waren „zu tief in Ihrem Text“ und haben am Ende nur noch das gelesen, was Sie eigentlich schreiben wollten. Das ist ganz natürlich, denn unser Gehirn legt uns die Buchstaben und Wörter so zurecht, dass wir sie schnell lesen können. Sie sind quasi „betriebsblind“ geworden. Jetzt, da Sie mittlerweile Abstand zu Ihrem Text gewonnen haben und ihn erneut lesen, fallen Ihnen diese Ärgerlichkeiten auf. Und Ihren potenziellen Kunden werden sie ebenfalls auffallen.
Welche Auswirkungen Rechtschreibfehler auf Kunden haben, lesen Sie in diesem Whitepaper.
Sie müssen sich also entscheiden: Entweder Sie verschicken die Werbebriefe mit den Fehlern oder Sie lassen sie neu drucken.
Damit Ihnen das beim nächsten Mal nicht wieder passiert, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Sie gehen auf Nummer sicher und lassen Ihre Texte von einem Profi korrigieren oder Sie nehmen sich mehr Zeit und legen eine sorgfältige Korrekturrunde ein.
Damit Ihnen das gelingt, möchte ich Ihnen 5 Korrekturlese-Tipps ans Herz legen, die ich bei meiner Arbeit als Lektorin ebenfalls nutze.
5 Tipps zum Korrekturlesen
1. Tipp: Abstand
Den ersten Trick kennen Sie bereits: Abstand. Legen Sie Ihren Text möglichst lange zur Seite und machen Sie vor dem Korrekturlesen einen ausgiebigen Spaziergang. Idealerweise schlafen Sie ein oder zwei Nächte darüber. Dann wissen Sie nicht mehr so genau, was Sie eigentlich schreiben wollten und betrachten Ihren Text von einem neutraleren Standpunkt aus. Auch ich korrigiere Kundentexte an zwei Tagen und lasse zwischen den zwei Korrekturrunden eine Nacht verstreichen, um wieder mit „frischen Augen“ ans Werk zu gehen.
2. Tipp: Mehrere Korrekturrunden
Versuchen Sie nicht, alle Fehler auf einmal erkennen zu wollen. Gehen Sie Ihren Text mehrfach durch und achten Sie auf unterschiedliche Fehlerquellen: Kommasetzung, Rechtschreibfehler, Grammatik, Zeiten … Ja, das dauert – aber es lohnt sich! Nutzen Sie dabei unbedingt den (Online-)Duden und schlagen Wörter nach.
3. Tipp: Suchfunktion
Nutzen Sie unbedingt die Suchfunktion Ihres Textverarbeitungsprogramms. Sprich: Haben Sie den Fehler „beispielweise“ statt „beispielsweise“ gefunden, tippen Sie ihn sofort in die Suche ein. Aus Erfahrung weiß ich, dass manche Fehler gleich mehrmals gemacht werden.
4. Tipp: Text vergrößern
Vor allem in der allerletzten Korrekturrunde, wo es wirklich um die Feinheiten geht, empfehle ich Ihnen, Ihren Text nah heranzuzoomen. Je nach Schriftgröße hole ich mir den Text bis zu 300 % heran. Wenn Sie auf Papier Korrektur lesen wollen, drucken Sie Ihren Text einfach größer aus
5. Tipp: Korrekturstift
Da das Korrekturlesen viel mit Sorgfalt und Akribie zu tun hat, müssen Sie sich jetzt Zeit nehmen und Ihren Text ganz langsam lesen. Nutzen Sie dabei einen Stift und fahren Sie mit ihm langsam von Buchstabe zu Buchstabe. Wie das bei mir aussieht, können Sie sich in diesem Video ansehen.
Zum Schluss wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Textkorrektur. Auf dass Sie dem Fehlerteufel den Garaus machen und Ihre Kunden von Ihrer sorgfältigen Arbeitsweise überzeugen!
Kurzprofil Gastautorin Susanne Schaffer
Susanne Schaffer ist Lektorin für Marketingtexte und unterstützt Selbständige dabei, fehlerfreie Texte zu veröffentlichen. Sie übernimmt für Sie das Korrekturlesen und Lektorieren, damit Sie Ihre Texte beruhigt veröffentlichen können und bei Ihren Kunden einen professionellen Eindruck hinterlassen.
Website: www.susanne-schaffer.de
One Reply to “5 Korrekturlese-Tipps, mit denen Sie ärgerliche Fehler vermeiden”
Sehr informativer Blog, mit nützlichen Tipps.