Ziele sind keine guten Vorsätze
Ein Ziel ist ein Wunsch mit Termin
Ein guter Spruch und so wahr. Ziele ohne einen Termin sind unverbindlich, nicht konkret und kaum kontrollierbar. Ein Termin ist also essentiell für ein Ziel, aber für genauso wichtig halte ich einen zweiten Aspekt, um ein Ziel zu erreichen: die möglichst genaue Formulierung – schriftlich.
Denn erst Worte machen aus Gedanken Taten!
Damit die Zielformulierung gelingt, nutze ich die klassische SMART-Formel. So müssen Ziele formuliert sein:
- spezifisch (konkret und nicht verallgemeinert, z.B. weniger Süßes essen um abzunehmen anstatt abnehmen)
- messbar (50 g Schokolade pro Woche)
- attraktiv (die Lieblingshose sitzt wieder perfekt)
- realistisch (machbar sind die Reduzierung auf 50 g, völlig unrealistisch wäre der vollständige Verzicht ;-))
- terminiert (definiertes Datum bis zum Erreichen des Zieles)
Soweit so klar und bekannt.
Ich gehe bei mittel- und langfristigen Zielen noch einen Schritt weiter und nutze für mich und meine Kunden ein uraltes, aber wirksames Tool – die gute alte Wiedervorlage!
Entweder als Termineintrag im Kalender (online oder im Papierkalender) oder wie ich es mache, mit einer Notiz in meine Wiedervorlage-Mappe (WV-Mappe), die für jeden Tag ein Fach hat, also 31 Fächer. Diese prüfe ich immer am Abend für den nächsten Tag oder am Samstag für die kommende Woche (muss jeder selbst entscheiden, wie er dies macht). So begegnet mir immer am richtigen Tag der Hinweis auf die Überprüfung meines Ziels.
Bleiben wir beim Schokoladen-Beispiel:
Zieldefinition
Ich möchte mein Ziel erreichen, bis zum 01.03.2017 nur noch 50 g Schokolade pro Woche zu essen und dies beizubehalten, damit mir meine Lieblingshose wieder perfekt passt.
Wiedervorlage
Immer am Sonntag kontrolliere ich mein Verhalten. Daher lege ich in die WV-Mappe am 8.1., 15.1., 22.1. usw. einen Kontrollzettel. Es könnte nun sein, ich merke beim zweiten Zettel, dass das Ziel unrealistisch ist oder, dass ich mein Ziel schon nach 6 Wochen erreicht habe. Hier noch der Hinweis, dass sich neues Verhalten erst nach etwa 4 Wochen in eine Gewohnheit festigt und sich daher Gewohnheiten erst nach dieser Zeit ändern (soviel zum Thema realistische Zielsetzung). Durch die Wiedervorlage, die nichts anderes als eine Zielkontrolle ist, kann ich frühzeitig eingreifen. Entweder muss ich mein Ziel ändern oder Maßnahmen ergreifen/änden um es zu erreichen.
Feiern
Am Enddatum, hier der 01.03.2017, wenn das Ziel erreicht ist, darf gefeiert werden. Sicherlich nicht mit Kuchen und Süßem, aber mit einer kleinen individuellen Belohnung. Manchmal reicht es, dieses Ziel abzuhaken und als erreicht zu deklarieren. Ähnlich dem Durchstreichen einer Aufgabe einer to-do-Liste ist das Abhaken eines Ziels ein gutes, befriedigendes Gefühl.
Mein Extra-Tipp
Nutzen Sie ein Ziel-Buch und sammeln Sie Ihre Ziele und deren Erreichen! Es hat schon fast Tagebuch-Charakter und bietet einen festen Platz für Ihr aktuelles und Ihre zukünftigen Ziele. Haben Sie Ihr erstes Ziel abgehakt, setzt eine Motivation und fast schon Sammelleidenschaft ein, möglichst viele Ziele zu erreichen und zu sammeln (Stichwort: Wir sind Jäger und Sammler).
Hier ein Buchtipp: www.eingutesziel.de
3 Replies to “Ziele sind keine guten Vorsätze”
Das ist eine klasse Idee liebe Frau Gernig. Mir passiert es öfters, dass ich am Ende des Tages denke, ich habe gar nichts geschafft und mir verzettelt. Wenn man dann mal aufschreibt, was man gemacht hat, summiert sich das ganz schön.
Überigens nutze ich auch Not-to-do-Listen für Dinge, die ich definitiv nicht mehr tun möchte. Diese ergeben sich meist aus Fehlern in der Vergangenheit. Um diese zu vermeiden, hilft es daraus “Lehren” zu ziehen und manchmal eben bestimmte Dinge nicht mehr zu tun. Diese sammel ich auf der Not-to-do-Liste.
Danke für den Kommentar und weiterhin viel Erfolg beim Erreichen Ihrer Ziele.
To-do-Listen neigen dazu, immer länger zu werden. Um sich bewusst zu machen, was man alles so schafft, auch wenn man den Eindruck hat, kaum voranzukommen, sind “Done”-Listen gut.